Sauber durch die Krise

Credits: Saubermacher / Lukas Königshofer by Moodley
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Die Saubermacher AG wurde 1979 von Hans und Margret Roth mit dem Anspruch gegründet, jeden Tag einen Beitrag für eine lebenswerte Umwelt zu leisten. Das Unternehmen möchte mit dem „Zero Waste“-Anspruch möglichst alles verwerten und keinen Abfall mehr hinterlassen. Doch wie kommt das Unternehmen durch die Corona-Krise?
Ein Interview mit Hans Roth.

Welche Auswirkungen hat die Corona-Krise auf Saubermacher?

Hans Roth: Als systemrelevanter Betrieb waren wir von den angeordneten Betriebsschließungen ausgenommen. Doch mit einem Umsatzrückgang von rund 30% ist Saubermacher empfindlich getroffen. Während das Müllaufkommen bei den Haushalten um ca. 20% gestiegen ist, haben sich die Abfallmengen bei Handel, Gewerbe und Industrie stark reduziert. Um unsere Arbeitsplätze zu schützen, sind wir seit 1. April 2020 auf Kurzarbeit.

Wie geht Saubermacher mit der Krise um?

Hans Roth: Zum Schutz unserer MitarbeiterInnen haben wir sofort auf Home Office umgestellt. Die kurzfristige IT-Ausstattung aller ist auch dank der Nutzung privater Geräte sehr gut und rasch gelungen. Bei den ArbeiterInnen wurden sämtliche Schutzmaßnahmen, z.B. Hygienemittel, Sicherheitsabstand, Masken etc., rasch umgesetzt. Ein Corona Steering Committee sowie die Corona Task Force sorg(t)en für rasche Entscheidungen und transparente Kommunikation. Das Steering Committee besteht uns unserem CEO, dem Personal-Leiter, dem Leiter für Qualität, Sicherheit und Umwelt und der Leiterin für Konzernkommunikation und bündelt somit alle strategisch relevanten Aufgaben in der Krise. Das Team tagt täglich ein bis zweimal und hält über die Task Force engen Kontakt zu den operativen Einheiten. Der CEO versorgt mich und den gesamten Aufsichtsrats mit regelmäßigen Updates.

Wir haben von Anfang an auf transparente und rasche Informationsweitergabe, Aufklärung und Diskussion gesetzt. Es wurde eine Corona-Telefonhotline und Corona-Emailadresse, die 24/7 betreut und auch gerne genutzt wird, eingerichtet. Sämtliche Info’s, Einladungen etc werden über diese zentrale Email-Adresse verschickt. Neben Email Telefon nutzen wir natürlich auch unser Intranet und herkömmliche Formate wie Plakate. Ganz wichtig und wertvoll: Es haben sich moderne Videokonferenztools sowie WhatsApp für den direkten Draht zu den ArbeiterInnen bewährt. Zusätzlich gibt es im Arbeiterbereich unter Einhaltung der Schutzmaßnahmen weiterhin auch persönliche Termine, z. B. finden Gruppenbesprechungen im Freien unter Einhaltung des Mindestabstands von 2 m statt. Unsere MitarbeiterInnen schätzen das alles sehr.

Wie hat sich der Arbeitsalltag der MitarbeiterInnen verändert?

Hans Roth: In Österreich haben rund 28% der Belegschaft einen PC-Arbeitsplatz. Hier sind wir zu nahezu 100% auf Home Office. Diese Herausforderungen haben alle erstaunlich schnell und vor allem sehr gut gemeistert. Wir werden auch nach der Krise auf Teleworking setzen und Videokonferenzen für interne Besprechungen sowie für Kunden- und Lieferantentermine nutzen. Das steigert die Effizienz enorm und ist persönlicher als ein Telefonat, da man sein Gegenüber sieht. Letztlich spart man so auch CO2 ein, was wichtig für den Klimaschutz ist. Die KollegInnen im Arbeiterbereich müssen auf die Einhaltung der Schutzregeln achten, z.B. das Tragen von Masken, Abstand einhalten etc. Was uns sehr freut: Alle sind trotz des Risikos und der teilweisen Zusatzmühen mit Herz dabei und sorgen so für Sauberkeit und Hygiene in unserem Land. Ich möchte mich an dieser Stelle sehr herzlich bei allen SaubermacherInnen für Ihren tollen Einsatz und Ihr Engagement bedanken. Sie sind wirklich HeldInnen!

Wie ist die Stimmung im Haus?

Hans Roth: Saubermacher ist von einem starken Zusammenhalt ähnlich einer Familie geprägt. Die Stimmung ist positiv. Das hängt sicherlich auch mit der ehrlichen und transparenten Kommunikation zusammen. Natürlich gibt es auch persönliche Ängste und finanzielle Sorgen. Daher bieten wir unseren MitarbeiterInnen auch die Möglichkeit eines kostenlosen externen Coachings und haben einen Corona Fonds für finanzielle Hilfe eingerichtet. Jeder soll sich gut aufgehoben fühlen.

Wie geht es Ihnen? Machen Sie sich Sorgen um die Zukunft – Stichwort Weltwirtschaftskrise?

Ich habe schon viele Krisen erlebt. Früher habe ich mir viele Sorgen darüber gemacht. Mit der Erfahrung weiß ich heute, dass wir auch diese Krise meistern und das Gute daran, z.B. die verstärkte Nutzung von digitalen Hilfsmitteln wie etwa Videokonferenzen, in der Zeit nach Corona nutzen werden. Dennoch freue ich mich schon sehr, meine MitarbeiterInnen und auch Kunden und Geschäftspartner bald wieder persönlich zu treffen. Ich finde auch die Hilfspakete der Regierung und Sozialpartner, z.B. Kurzarbeit, angekündigte Konjunkturpakete etc. für wichtig und richtig. Gerade im ökologischen Bereich können wir mit dem Know How und Kompetenzen in unserem Land punkten und so Arbeitsplätze halten bzw. neue schaffen.

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